für Schüler, Studenten, Eltern, Lehrer und Begleitpersonen
Mein Schulfrust
Wenn ich an meine Schulzeit zurückdenke, dann war ich auf dem Gymnasium eine Schülerin mit durchschnittlichen bis ausreichenden Leistungen. Richtig für die Schule zu lernen und mich selber zu organisieren fiel mir sehr schwer. Die Pubertät wirft uns ja meistens zusätzlich aus der Bahn und wir sind viel mit uns beschäftigt. Das war bei mir nicht anders.
Ich wusste nicht, wie ich so richtig lernen sollte. Irgendwie fing ich an, habe halbwegs das auswendig gelernt, was gefordert war und versucht es logisch nachzuvollziehen. Dementsprechend waren meine Leistungen. Die Situation war für mich immer klar, ich bin eben nicht so klug. Schule war nicht mein Ding und ich war traurig, gefrustet und hatte weder Bock noch Kraft mein Abi zu machen.
Selbstorganisation verstehen
Als ich mich vor Jahren zu meinem übergeordneten Thema der Selbstorganisation als Coach auch über die Lernbarrieren von Schülern und Studenten informiert hatte, wurde schnell klar, dass wir unser Gehirn besser nutzen können und Lernzeiten geringer werden können. Dazu braucht es ein paar Informationen und kontinuierliche Umsetzung.
Wichtig ist auch, dass die Pubertät und die Umbauprozesse im Gehirn bis ins junge Erwachsenenalter zum Verständnis einbezogen werden müssen. Ich war in einer Fortbildung zum Thema Pubertät, da hatte ich zusammen mit meinen Themen mehrere Aha-Momente. Dieses Gesamtpaket an Wissen gebe ich mittlerweile durch interaktive Vorträge in Schulen weiter.
Übrigens wende ich derzeit die Informationen zum gehirngerechten Lernen selber an. Denn ich befinde mich im Fernstudium der Sozialen Arbeit und habe einen soliden sehr guten Notendurchschnitt. Mit Ende 30 konnte ich mir nicht vorstellen, dass mir lernen so leichtfällt und ich gelassen an die Lernprozesse gehen kann. Mit den richtigen Tools und dem Verständnis für Prozesse in unserem Gehirn, funktioniert es wunderbar.
3 mentale Tipps für Lern- und Prüfungsphasen
1. Nicht ins Drama verfallen
Als ich noch täglich mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet hatte, fiel mir wieder auf, wie schnell die Emotionen hochkochen – natürlich auch durch die wirbelnden Hormonumstände – und das Gehirn sich dadurch zerstreuen lässt.
Das ist ein Ablenkungsmanöver!
Emotionen sind wie Entertainment. Du fällst schnell aus deinem Lernprozess raus und grübelst eine Weile. Bleib in Situationen gelassen, deine Coolness ist gefragt, sonst überlagern deine Emotionen das Gelernte oder du kannst dich nicht wieder konzentrieren.
2. Frust muss nicht sein
Hast du Freunde, die gerne im Drama sind? „Alles ist schlimm, weil…“, „Meine Mutter nervt mich so, weil…“, „Hast du gehört, was … gesagt hat oder wie er/sie heute rumgelaufen ist?“
Weil du deine Prioritäten und Ziele kennst – übrigens ist gesunde Abgrenzung genauso wichtig für Erwachsene –, kannst du freundlich und bestimmt sagen, dass du lernen musst, denn ihr könnt ja ein anderes Mal darüber reden. Wobei lästern in die Mobbingrichtung geht, davon rate ich dir ab!
Nimm dir deinen Raum und sei ruhig ein Beispiel für zielorientiertes Handeln. Es macht keinen Sinn, wenn du dir den Stress deiner Freunde zu Herzen nimmst und dafür selber mit wahrscheinlich negativen Konsequenzen rechnen musst.
3. Selbstvertrauen lernen
Das ist ein großes Thema, besonders in jungen Jahren. Viele Erwachsene haben damit bis zum Ende der eigenen Story zu kämpfen. Daher folgendes:
- Du musst niemandem etwas beweisen!
- Du gestaltest deine Zukunft selber.
- Eltern sind Lebensbegleiter und haben eine Aufsichtspflicht, sie sind keine Feinde.
- Du bist genug!
- Was du an dir nicht magst, kannst du annehmen oder ggf. für deine Gesundheit verändern.
- Vergleiche dich nicht mit anderen.
- Du bist wertvoll und wichtig für unsere Gesellschaft.
Dein inneres Chaos geht vorüber. Sieh dein Leben wie eine Entdeckungsreise, klappt was nicht, dann findest du einen besseren Weg, denn Erfolg ist messbar oder es hat einen Grund, warum der Erfolg nicht gekommen ist. Das Leben ist leichter als uns oft eingeredet wird. Entdecke deine Fähigkeiten, Interessen und Talente, denn Schule und Studium sind Chancen, die leider nicht jedem vergönnt werden.
Wenn du noch Fragen hast, dann melde dich gerne. Wenn Sie als Eltern, Lehrer, Dozent oder Nachhilfeinstitut meinen Vortrag zum Thema „Selbstorganisation“ buchen möchten, dann freue ich mich natürlich. Mit Wissen und Umsetzung wird vieles im Leben leichter.
Herzlichst,
Katrin Szymoniak